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Härten von Schmiedestücken – eine Kunst?

September 15, 2020

Wenn nun ein Schmiedestück aus Stahl vor uns liegt, dann sollte es auch gehörtet werden. Wie macht man das? Dazu erwärmt man es – wie beim Schmieden – und schreckt es dann in Wasser ab. Beim Härten muss man jedoch vorsichtig erhitzen, denn das Schmiedestück ist ja schon fertig. Und das hat womöglich viel Arbeit gekostet. Wie kann man also vorgehen, damit die Sache am Ende nicht doch noch daneben geht. Hier ist in den folgenden Schritten vorzugehen

Erwärmen

Die maximale Höhe der Temperatur beim Erwärmen hängt auch vom Kohlenstoffgehalt im Eisen ab. Bei Stücken mit einem recht hohen Kohleanteil sollte das dieses vorsichtig auf etwa 780 Grad erhitzt werden (eine Feile wäre hier ein passendes Beispiel). Beim typischen Schmiedestahl (Wagenfedern von Kutschen) liegt der Kohlenstoffanteil niedriger. Hier kann bis auf 830 Grad erhitzt werden.

Ist das Schmiedestück nun so weit, muss es wieder „abgekühlt“ werden. Der Vorgang des Abschreckens ist jedoch nicht so einfach wie man meinen könnte: Ab ins Wasser und fertig.

Abschrecken

einfachsten geht dies mit Wasser. Es ist überall vorhanden. Vor allem hat man kein Problem mit der „Müllentsorgung“. Man kann es einfach wegkippen oder Blumen damit gießen. Vor allem bei dicken Schmiedestücken kann es dabei zu Rissen kommen, weil der Stahl unterschiedlich schnell abkühlt.

Das Schmiedestück sollte ein bisschen  im Wasser bewegt werden, damit es gleichmäßiger abkühlt.

Langsames Abschrecken

Gibt man dem Wasser Seife zu oder erwärmt es, verläuft das Abschrecken weniger schnell. Man kann damit auch kohlenstoffreichen Stahl und gröbere Schmiedestücke sicherer härten (erheblich mildere Abschreckmittel wären z.B. Öl, Glyzerin, Talg)

Schnelles Abschrecken

Gibt man jedoch z.B. Kochsalz hinzu oder nimmt kaltes Wasser, kühlt der Stahl deutlich schneller ab. Dies eignet sich für kohlenstoffarmen Stahl, aber auch für dünnere Werkstücke, bei denen die Gefahr von Rissen geringer ist.

Teilweises Abschrecken

Generell braucht man nur die Stellen zu härten, die im Gebrauch tatsächlich hart sein müssen. Bei einem Messer beispielsweise wäre das die Klinge.

Beim teilweisen Abschrecken taucht man nur die Stelle ins Wasser, die gehärtet werden soll.

Anlassen

Wenn der abgeschreckte Stahl die sogenannte „Vollhärte“ erreicht, d.h. er ist extrem hart, aber fast so spröde wie Glas, gibt es nur wenige Lösungen für diese Härte. Eine Methode, die vielleicht Abhilfe schafft:

Durch ein nochmaliges Erwärmen wird der Stahl wieder elastischer, verliert aber auch an Härte. Trotzdem ist der Stahl immer noch hart genug für alle Anwendungen. Die Temperaturen beim Anlassen bewegen sich zwischen 200 und 310 Grad. Dabei wird der Stahl umso weicher, je höher die Temperatur ist. Ein Problem hierbei, dass man die Temperatur mehr oder weniger abschätzen muss.

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